22.3.2003
Diese Art unterstützt meine langsam gewachsene Begeisterung für winzige Fische, die erst bei näherer Betrachtung
wunderschön aussehen (siehe auch Betta persephone).
Ich gewöhne sie gerade ein und berichte dann weiter.
23.3.
Sie fressen weiße Mückenlarven, Gott sei Dank! Ich hätte nicht gedacht, dass sie das schaffen würden - sind sie doch
etwas kleiner, als z.B. die Endlers-Männchen, die schon Schwierigkeiten mit den Mückenlarven haben - aber es hat geklappt.
6.4.
Das eine der zwei vermeintlichen Weibchen ist gleich am zweiten Tag ohne erkennbare Ursache gestorben
- sie schwamm einfach tot an der Oberfläche.
Die restlichen drei scheinen gut klarzukommen. Auch das letzte Weibchen frißt (die kleineren)
weißen Mückenlarven und hält sich ansonsten im Javamoos auf.
Die zwei Männchen schwimmen frei und glänzen mit ihrer Rotfärbung...
23.11.
Inzwischen ist aus der ursprünglichen Besetzung eine Eltern-Kind-Gruppe entstanden: Vater, Mutter und ein Winzling.:)
23.12.
Die Familie ist weiterhin intakt - heute sind schon wieder einzelne Winzlingslarven dicht unter der
Wasseroberfläche zwischen den Wurzeln der Wasserlinsen auf Nahrungssuche unterwegs.
4.4.04
Das Javamoosgeflecht, das immer größere Ausmaße annimmt, ist inzwischen das Wohngebiet der Darios
- ich kann mindestens 25 Exemplare zählen. Heute habe ich zwei von ihnen in das kleine Schreibtischbecken
umgesetzt.
25.1.05
Es werden immer weniger! Aus mir unbekannten Gründen geht die Gesamtzahl der Darios zurück. Ich halte sie bisher
in zwei völlig unterschiedlichen Aquarien mit verschiedenen Wasserwerten, aber ich sehe in beiden Becken nur noch
vereinzelt welche......
20.7.06
Endlich habe ich wieder welche bei einem Händler gefunden. Ich habe vier Männchen und drei Weibchen gekauft und werde
mit verschiedenen Wasserwerten und Temperaturen probieren, weil ich hier und da gelesen hatte, dass das Geschlecht des
Nachwuchses angeblich von den jeweiligen Wassertemperaturen abhängen soll - je kälter, desto mehr Weibchennachwuchs.
14.8.06
Den Urlaub haben sie schon mal überlebt. Ich hatte dem Fütterer kleine Portionen Frostfutter-Artemien im Gefrierfach
des Kühlschranks zurechtgelegt.
19.8.06
Heute habe ich mir noch eine weitere Gruppe (Ein Männchen, zwei Weibchen) gekauft. Inzwischen habe ich also vier Gruppen
Dario dario in vier verschiedenen Becken, eins davon ist mein kleines Schreibtischbecken, wo ich die Bewohner am
häufigsten im Blick habe.
20.8.06
Sie kämpfen mit den Weißen Mückenlarven, als ob es gefährliche Schlangen wären: Schräg stehen im Wasser, lauern,
fixieren und dann zuschlagen. Danach dann der Kampf mit der Larve im Maul - sie passt fast nicht ganz rein und wackelt
mit dem noch freien Ende hektisch vor dem Dario-Maul hin und her....
Ein Männchen balzt aufgeregt in seinem kleinen Aquarium (in dem sich noch zwei Weibchen befinden) hin und her:
Eine Strecke von 5 cm schnell vorwärtsschießend, stehen bleiben und Flossenspreizen, 5 cm schwimmen, Flossen spreizen,
5 cm schwimmen bis er ein Weibchen erreicht hat, Flossen spreizen, Weibchen verfolgen bis der Sandboden unter irgendeiner
Deckung erreicht ist und dann dicht neben dem Weibchen flossenspreizend stehen......
Die Weibchen stehen immer still in einer Ecke des Aquariums, bis sie vom Männchen "abgeholt" werden. Manchmal schwimmt
er auch auf und versucht, das Weibchen runterzudrücken.
Ein Weibchen "flüchtet" in ein großes Riccia-Knäuel während es vom Männchen verfolgt wird. Das Männchen schwimmt mit
in das Polster, Flossenspreizen, Flossenspreizen, Seite an Seite mit engem Körperkontakt - sie haben vermutlich dort
abgelaicht, was ich aber, wegen der zu erwartenden Winzigkeit der Eier, nicht erkennen konnte.
Nach kurzer Zeit war dann das andere Weibchen "dran".
Das Männchen scheint seine Weibchen während der Laichzeit nicht ganz so heftig zu attackieren, wie ich es z.B. bei Betta splendens oder Colisa lalia erlebt habe, aber es ist trotzdem vermutlich besser für die Weibchen, wenn sie in dieser Zeit zahlreiche Unterschlupfmöglichkeiten, verteilt über alle Ecken und Winkel des Aquariums, haben.
Drei Gruppen von ihnen sind in drei durch Glasscheiben getrennten Abteilungen eines Aquariums untergebracht - sie können sich dadurch durch die Glasscheiben sehen. Das führte seit Anfang an dazu, dass sich die Männchen an diesen Seitenscheiben ständig bedrohen, aufeinander zuschwimmen, Flossen spreizen etc., anders als das Männchen in dem separaten Schreibtischbecken, das sich ausschließlich um seine Weibchen kümmern kann. Ich werde sie wohl doch bald in getrennten Becken unterbringen.
Die Darios - speziell die Weibchen - stehen oft reglos und im schrägen Winkel mit dem Kopf
nach oben dicht an der Matte
des Mattenfilters, der sich an einer der Stirnseiten des Aquariums befindet und picken dort an den Poren herum.
Sie scheinen dort Kleinstlebewesen zu fressen, die ich mit bloßem Auge nicht mehr erkennen kann.
Diese Verhaltensweise ist mir schon bei meinen allerersten Darios aufgefallen, die sich in einem Becken mit alter
Matte befunden hatten. Dort ist auch ein Großteil der Brut großgeworden - offenbar durch das ausreichend kleine
Nahrungsspektrum der Matte.
Mit Lupenbrille konnte ich dort auch sogar Cyclops sehen, die in und vor allem hinter der Matte lebten. Dadurch
ergab sich vermutlich ein ständig fließender Quell von Planktonfutter für die winzigen Dario-Larven.
Außerdem habe ich den Eindruck, dass die blassen Weibchen mit ihrer Farbe besonders gut an die Farbe einer alten
Matte angepasst sind und so etwas Ruhe vor den Männchen haben.
Ich habe gemerkt, dass die Weibchen manchmal nach ein paar Wochen ohne zunächst
erkennbaren Grund sterben. Nach
längeren Überlegungen kann ich mir das bisher nur so erklären, dass die Weibchen nicht genug Deckung in ihrem
jeweiligen Becken gehabt haben, um den ständigen Nachstellungen der Männchen zu entkommen.
Inzwischen bestehen meine Dario-Kleinstaquarien aus Javamoosfüllung mit einer Idee Wasser. ;)
Das Weibchen in meinem Schreibtischbecken ist prall mit Laich gefüllt und dümpelt so vor sich
hin - das Männchen hängt derweil im Javamoos und kümmert sich nicht weiter um seine Pflichten, was er anfangs im
Überfluss getan hatte. Ich habe inzwischen Angst, dass das Weibchen an Laichverhärtung sterben könnte. Vielleicht
sind ja auch die sonst verstorbenen Weibchen aus solchen Gründen gestorben?
Ist es vielleicht so, dass zuviel an Deckung in einem Raum bestimmter Größe die Wahrscheinlichkeit der
gegenseitigen Begegnung reduziert und somit die Erhaltung der Art gefährdet?
Ich setze ein zweites Männchen dazu, das sofort zu balzen anfängt...
Inzwischen sind meine Fotografierkünste etwas besser geworden - ich hätte bloß vorher mal die Frontscheibe putzen sollen! :-]