Strudelwürmer,Planarien

Alle Fotos: K.Dreymann


3.4.02

Ich habe Ferien und kann endlich tabula rasa mit den Planarien machen: Drei Becken habe ich mir vorgenommen, in zwei Becken sind schon keine Fische mehr.
Ich lasse das Wasser ab und räume alles raus - Sand, Steine, Pflanzen, Wurzeln. Ein paar schöne Pflanzen und die Wurzeln hebe ich mir noch zur späteren Behandlung gegen Planarien in einem großen Eimer auf. Dann wird mehrmals neues Wasser reingepumpt und wieder abgelassen - trotzdem finde ich danach immer noch vier bis fünf Planarien! Ich lasse das Wasser ab und wische mit Küchentuch alle Scheiben und den Boden gründlich ab und lasse wieder Wasser rein - erstmal ist nichts mehr von den Planarien zu sehen.
Ich will in diese zwei hoffentlich bald planarienlosen Becken die Welse aus dem "Schnellen Brüter" (30°C, Osmosewasser und starke Strömung), der inzwischen planarienverseucht ist, umsetzen. Das Problem wird sein, wie ich die Welse ohne Planarien mitzufangen umsetze.
Schon der erste Versuch ging daneben: Ein Hypancistrus zebra sitzt in seiner Höhle und ich denke noch, das ist ja bequem, den nehme ich zuerst, aber Pustekuchen - er stemmt sich mit aller Kraft gegen die Seitenwände seiner Höhle und selbst beim Schütten kommt nur Wasser mit Planarien heraus - leider natürlich nicht mit allen Planarien!
Ich setze die kleine Höhle in einen Wassereimer mit dem Originalwasser. Der Zebrawels ist immer noch in der Höhle, seine Schwanzflosse kuckt aber raus. Ich versuche ihn daran vorsichtig herauszuziehen - naja, er wollte das natürlich nicht und hat sich wieder festgestemmt...
Also Höhle wieder in's verseuchte Becken zurück. Es geht wohl doch nur mit der Methode - alles rausräumen und die Welse zum Schluss keschern.
Die vier Hypancistrus zebra habe ich jetzt mit den vier Ancistrus ranunculus zusammen in das obere Becken gesetzt - alles in diesem Becken habe ich jetzt wunderbar bequem in Augenhöhe!
Die drei Panaque albomaculatus ließen sich wieder mal äußerst schwer fangen, aber inzwischen sitzen sie im unteren Becken. Beide Becken haben identische Bedingungen wie im Ausgangsbecken, das ich in den nächsten Tagen gründlich reinigen und bei dieser Gelegenheit gleich einen weiteren Mattenfilter einrichten werde.
Alle Höhlen und Wurzeln und auch die größeren Steine, die ich behalten wollte, habe ich bei 150°C im Backofen erhitzt und nach Abkühlung wieder in die Becken gesetzt (obwohl ich ja sagen muss, dass ein Becken ohne Einrichtung, bei dem man seine Welse von allen Seiten bewundern und fotografieren kann, ohne dass man auf den Glücksfall warten muss, dass sie mal nicht in ihren Höhlen oder hinter dichtem Pflanzengestrüpp versteckt sind, etwas für sich hat!).

12.6.
Eine Farlowellabrut schlüpft und ich setze die Larven in ein kleines, gut veralgtes, allerdings mit einigen Planarien besetztes Zuchtbecken um. Die Larven setzen sich zunächst meistens festgesaugt an die Seitenscheiben - eine Larve geht auf den Sand- und Mulmboden und windet sich nach wenigen Sekunden offenbar vor Schmerzen hin und her. Nachdem ich sie herausgesaugt habe sehe ich, dass sich fast zehn Planarien in ihre Aussenhaut verbissen haben und auch schon bräunliche Verfärbungen zeigen, wie sie es immer zeigen, wenn sie etwas in dieser Farbe gefressen haben. Ich musste die Farlowellalarve töten und habe natürlich alle anderen sofort abgesaugt und umgesetzt.

28.6.
Timo Stetter schrieb in der NG de.rec.tiere aquaristik:
> hallo !
> hat von euch schon mal jemand beobachtet, dass Planarien massenweise auf lebenden Apfelschnecken rumlaufen (Fuß) und sie anscheinend bei lebendigem Leib anknabbern? Ich konnte nämlich beobachten, dass meine AS voll sind von Scheibenwürmern und das ihnen zum Teil schon recht große Stücke des Fußes fehlen......


4.7. Ich habe mir ein planarienfreies und leicht überschaubares Becken für A. ranunculus und H. zebra hergestellt, das keinen Bodengrund hat, also praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten für Planarien bietet und beobachte dieses Becken nun seit gut einem halben Jahr. Vor einem Vierteljahr habe ich eine kleine Planarie entdeckt und sie natürlich sofort beseitigt. Es sind dann immer wieder mal vereinzelt welche aufgetreten aber nie in besorgniserregender Menge wie früher..........
Heute war ich gerade dabei, die Bruthöhlen und die Wurzel in ein anderes Becken zu setzen, da merkte ich schon, dass ich klebrige Finger hatte - auf der Unterseite jeder Tonhöhle und natürlich dann auch innen: alles voller Planarien!
Also wieder mal ein Becken komplett ausräumen, alles auskochen oder in die Backröhre legen und dann das Becken wieder neu einrichten :(

8.7.
Ein Tipp, den ich jetzt ausprobieren werde:
Von: Klaus de Leuwklaus@pdeleuw.de

........., "es gibt eine einfache Methode, Planarien aus einem Aquarium zu entfernen, die ich bereits 1994 publizierte (DATZ Mai 1994, S. 284): Man nimmt ein enges, einseitig verschlossenes Rohr (so eng, dass die Fische nicht hineinschwimmen können) und legt es mit einen Stückchen Fleisch beködert auf den Aquarienboden. So oft wie möglich entnimmt man die Planarien und legt das Rohr mit dem Köder (den man wiederverwenden kann, solange er noch nicht fault) wieder zurück. Dies wiederholt man solange, bis keine Planarien mehr auftreten. Gegen eventuell aus Eiern schlüpfende weitere Planarien wiederholt man die Fallenstellerei noch einige Wochen immer mal wieder. Die Methode ist völlig ohne Nebenwirkungen und kann im vollbesetzten Aquarium durchgeführt werden. Damals hatte ich Probleme mit Planarien, die ich mit Eiern an Wasserpflanzen aus dem Gartenteich eingeschleppt hatte, es handelte sich um eine Art der Gattung Dugesia, wahrscheinlich um D. polychroa. Sie krochen an den Bauchfäden der frisch eingesetzten Honigguramis hoch, die daraufhin panisch reagierten. Die Flossen wuren jedoch nicht angefressen, sondern der anhaftende Schleim führt dazu, dass die Fadenfische verstört reagierten."

12.7.
Ich habe kleine Stückchen Schweinegulasch in fünf fingerdicke Fischer-Dübel gestopft und in die belasteten Aquarien gelegt, so dass die Öffnung zur Frontscheibe zeigt und von mir jeden Tag kontrolliert werden kann.
14.7.
Ich habe alle Dübel kontrolliert und dabei viele Planarien aus den doch gerade peinlichst gesäuberten Becken gefunden.....
Alle Dübel habe sofort neu bestückt zurück in die Becken gelegt - vielleicht klappt diese Methode ja wirklich.
Nun ist der Sommerurlaub dazwischengekommen.......

14.8.
Alle Becken sehen planarienfrei aus, aber das täuscht mit Sicherheit!
Ich beginne heute den Vernichtungsfeldzug gegen die Planarien mit Hilfe der Ködermethode, die ich dann allerdings jeden Tag anwenden muss. Ich stopfe rohe Fett- und Fleischreste von einem Suppenhuhn in vier große Fischerdübel und kontrolliere jeweils nach einem Tag:
Alle vier Becken incl. Filterbecken fassen 331,2 ltr.
1. Tag: Ich lege die vier Dübel in einen Eimer mit etwas Wasser und polke das inzwischen schon etwas müffelnde Fleisch heraus. Nach kurzer Zeit sind massenweise Planarien auf dem Eimerboden verteilt.

2. Tag
Gleiche Menge Planarien (über 100)
3. Tag
Planarien unter 100
4. Tag
Planarien ca. 80
5. Tag
Planarien ca. 70
6. Tag
Planarien ca. 70
7. Tag
Planarien ca. 50
8. Tag
Planarien ca. 40
9. Tag
Planarien ca. 30
11. Tag
Planarien über 200
k
Die Zunahme der Planarienzahl liegt daran, dass der Köder diesmal erst nach zwei Tagen von mir kontrolliert wurde und vermutlich auch daran, dass das Fleisch nach zwei Tagen in 30°C warmem Wasser schon etwas in Verwesung übergegangen war - es müffelte reichlich.
Dieses Prinzip werde ich jetzt weiter verfolgen.
13. Tag
Planarien über 100
15. Tag
Planarien ca. 80
17. Tag
Planarien über 100
19. Tag
Planarien ca. 80
Als ich eine Bruthöhle anhebe, sehe ich massenweise Planarien unter der Bodenplatte sitzen, das gleiche gilt für die Böden aller Höhlen. Es scheint offenbar so zu sein, dass die Planarien ständig genug zu fressen haben (Welsfutterreste), so dass sie nicht unbedingt an die ausgelegten Köder gehen müssen.:-(
Ich räume daraufhin alle Becken in dem von Planarien befallenen System bis auf die Welse aus, sauge den Sandboden ab und überbrühe sämtliche Höhlen und Wurzeln.
Die restlichen Planarien werde ich - hoffentlich klappt das - in der kommenden Woche ködern, in der ich gleichzeitig die Welse nur ganz knapp füttern werde.
Beim Reinigen des Aquariumsystems im linken Regal habe ich auch eine kleine Strömungspumpe entnommen, um sie nur mal für einen Augenblick beiseite zu legen und habe sie deshalb auf eine Deckscheibe eines Aquariums im rechten Regal gelegt. Als ich zufällig nach einer Minute nochmal dorthinsah, bemerkte ich mehrere Planarien, die aus der Pumpe gekrochen waren und sich langsam über die Deckscheibe des planarienfreien Aquariums schoben! Ich habe sofort die Pumpe entfernt und die Planarien vernichtet - so kann man seine Schmarotzer auch im eigenen System verbreiten...
21. Tag
Planarien ca. 50
50% davon halbwüchsig

24. Tag
Planarien ca. 50
Köder ist diesmal Pansen

Sieben Tage Unterbrechung wg. Abwesenheit
31. Tag
Planarien ca. 80
33. Tag
Planarien ca. 50
35. Tag
Planarien ca. 20
37. Tag
Planarien ca. 10

Fortsetzung





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